Intraokularlinse

Bei der Auswahl der Intraokularlinse stehen Ihnen prinzipiell zwei Möglichkeiten zur Verfügung: Eine Standard-Linse (die sogenannte Monofokal-Linse) oder eine Premium-Linse mit Zusatzfunktion(en).

Eine Standard-Linse, mit der Sie entweder in der Nähe oder in der Ferne ohne Brille gut sehen, hat selbstverständlich ebenso eine einwandfreie optische Qualität wie eine Premium-Linse.

Wünschen Sie eine individuelle Lösung für Ihre Sehgewohnheiten, dann bietet Ihnen Ihr Augenarzt Premium-Linsen mit Zusatzfunktion(en) an. Je nach medizinischen Voraussetzungen und persönlichen Wünschen kann diese Zusatzfunktion Ihnen mehr Unabhängigkeit und Freiheit (von der Brille) bieten.

Weitere Informationen finden Sie in unserer Patientenbroschüre:

Asphärische Funktion

 

Im Zentrum der Netzhaut befindet sich die Makula. Dieser Bereich enthält sehr viele Sinneszellen auf kleinstem Raum. Aufgrund der Farbe seines Pigments wird die Makula auch „gelber Fleck“ genannt. Das nur ca. 2 x 2 Millimeter große Areal ist der Punkt des schärfsten Sehens. Nur mit hoher Sehschärfe können wir lesen, Gesichter erkennen, fernsehen, ein Auto fahren oder feine Farbunterschiede wahrnehmen.

Um scharf zu sehen, bewegen wir unsere Augen ständig so, dass die Objekte, die wir anschauen wollen, auf der Makula abgebildet werden.

Seheindruck ohne aspherischer Linse

Seheindruck mit aspherischer Linse

Asphärische Premium-Linsen bieten Ihnen ein besseres Kontrastsehen als Standard-Linsen mit einer sphärischen Oberfläche. Durch die spezielle Oberflächenform der asphärischen Premium-Linsen werden Lichtstrahlen, die am Rand der implantierten Intraokularlinse auftreffen in einem Punkt auf der Netzhaut gebündelt.

Dadurch ergeben sich deutlichere Bilder und ein verbessertes Kontrastsehen. Insbesondere in der Dämmerung und in der Nacht – wenn die Pupille weiter geöffnet ist als am Tag und der Randbereich der Linse genutzt wird – ist dies von Vorteil.

Blaulichtfilter Funktion

Natürliches Licht besteht aus elektromagnetischen Wellen unterschiedlicher Wellenlänge wie auch UV-Strahlung. Einige von diesen Wellenlängen können für das Auge schädlich sein. Deshalb ist im Solarium zum Beispiel das Tragen eines dunklen Augenschutzes wegen des hohen Anteils an UV-Strahlung wichtig. Alle modernen IOL filtern schädliches UV-Licht, so dass dieses nicht auf die Netzhaut gelangt. Aber auch der blaue Anteil sichtbaren Lichts steht im Verdacht, die Netzhaut zu schädigen und die altersbedingte Makuladegeneration zu fördern. Linsen mit Filterfunktion fangen diese hochenergetischen Wellenlängen aus dem Licht ab, bevor sie an die Netzhaut gelangen.

Polytech Domilens bietet unterschiedliche IOL-Modelle mit und ohne Blaulicht-Filterfunktion an.

Zusätzlich gibt es eine innovative und intelligente Weiterentwicklung der Blaulichtfilter-Linsen: die Intraokularlinse mit dem aktivierbaren Blaulichtfilter, die AURIUM

Die AURIUM erkennt, wie viel der hochenergetischen Strahlung auf Ihr Auge trifft. Abhängig davon wird der Blaulichtfilter aktiviert und die Linse tönt sich gelb, um den blauen Lichtanteil zu filtern. Wenn kein oder nur wenig blaues Licht vorhanden ist – beispielsweise in der Nacht, beim Autofahren oder bei Dämmerung – ist die AURIUM farblos.

Die Aurium™ färbt sich in Gegenwart von aggressiven Lichtstrahlen gelb und schützt so die Netzhaut.

In Abwesenheit von schädlichen Lichtstrahlen ist die Aurium™ farblos.

Weitere Informationen finden Sie hier:

Zylinderische Funktion

Astigmatismus

Seheindruck mit torischer Intraokularlinse

Sollte bei Ihnen eine Hornhautverkrümmung vorliegen, ist eine Intraokularlinse mit Zylinder (eine sogenannte torische Intraokularlinse) empfehlenswert. Aufgrund der Hornhautverkrümmung werden Gegenstände unscharf, doppelt oder verzerrt wahrgenommen. Die vorhandene Krümmung der Hornhaut wird durch die zylindrische Zusatzfunktion der Premium-Linse ausgeglichen. Dadurch verbessert sich das Sehen ohne Brille in allen Sehbereichen. Eine Lesebrille wird jedoch durch diese Funktion nicht ersetzt.

Nah-Fern-Funktion

Eine Intraokularlinse mit Nah-Fern-Funktion (eine sogenannte Multifokallinse, dt. Mehrstärkenlinse) bildet im Unterschied zu einer Standard-Linse mehr als ein Bild auf der Netzhaut ab. Typischerweise ist nach Implantation aller zuvor beschriebenen Intraokularlinsen noch immer eine Brille für den Nah- oder Fernbereich erforderlich. Die Multifokallinse vereint beide Sehbereiche. Mit ihr ist – nach einer Eingewöhnungsphase von einigen Wochen – ein gutes Sehen sowohl für weite als auch für Lese-Entfernungen zu erwarten.

Eine besondere Form der multifokalen Linsen stellt die Trifokallinse, zum Beispiel FineVision, dar. Sie bietet nicht für zwei, sondern für drei Entfernungen ein gutes Sehen, denn sie deckt aufgrund ihrer besonderen Optik auch den sogenannten Intermediärbereich ab. Damit ist der Bereich gemeint, in dem sich bei vielen zum Beispiel der PC am Arbeitsplatz befindet. Aber auch andere Tätigkeiten fallen mit einer Trifokallinse leichter.

Kurzsichtigkeit

Weitsichtigkeit

Seheindruck mit Multifokallinse